Kommunikation statt Kommando, wofür steht das?

Ich glaube, jeder von uns kennt sie irgendwie: diese Gespräche mit Leuten, die nicht wirklich zuhören. Im Kollegium, im Freundeskreis, in der Familie.
Da gibt es die, die immer nur von sich selber sprechen, so dass du kaum zu Wort kommst und wenn du dann mal was sagen „darfst“ kurz „mhmmh“ sagen, um dann erneut eine ihrer eigenen Geschichten zum Besten zu geben…

Und auch die, die zwar so tun, als würden sie begeistert zuhören, immer „Echt jezz?“ und „Nicht wahr?!“ quietschen, sich aber dennoch bei der kleinsten Ablenkung etwas anderem zuwenden und nicht mal merken, dass du deinen Satz gar nicht vollendet hast.

Es gibt die, die sich zwar irgendwie bemühen, zuzuhören, aber ihre Mimik und Körpersprache verraten dir ziemlich eindeutig, dass sie dich eigentlich langweilig finden…oder seltsam irgendwie und sie versuchen, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken.

Solche oder ähnliche Unterhaltungen hinterlassen uns immer irgendwie unbefriedigt, oder? Und oft auch frustriert oder traurig, weil wir dann vielleicht meinen, wir machen’s verkehrt…sind nicht lustig, nicht schlau genug und irgendwie uninteressant.
Und dann beginnen wir, uns zu verstellen, zu verbiegen, um zu gefallen oder aber ziehen wir los, unser eigenes Ding zu machen, frönen unseren Leidenschaften dann halt alleine oder in Gesellschaft Fremder und unsere Sorgen und Nöte behalten wir mal fein für uns, interessiert ja eh niemand.
Wir legen uns ein dickes Fell zu. Ziehen uns zurück.
Und sind ein bisi einsam…

Und mit einem Mal kommt jemand, der aufrichtiges Interesse zeigt an dir, und wirklich neugierig ist auf das, was du bist und wer.
Jedesmal und immer wieder. Dessen Blick offen ist, während du sprichst und traurig wird, wenn es deine Geschichten sind.
Dessen Hand mitfühlend nach deiner greift, wenn er merkt, du brauchst das jezz, sie aber auch wieder loslassen kann, wenn’s dir zu eng wird.
Der an den richtigen Stellen lacht und mit dem sich’s gut anfühlt, auch einfach mal nix zu sagen, sondern nur den Moment zu genießen, einfach zu SEIN: gemeinsam.

Wir alle, alle haben den Wunsch, gut gefunden zu werden.
Sehnen uns nach Liebe, nach Freundschaft, danach verstanden und akzeptiert zu werden. Nicht nur weil, sondern OBWOHL wir so sind, wie wir nunmal sind, mit all unseren Ecken und Kanten.
Dort bleiben wir dann, weil wir ankommen dürfen und ausatmen und sein.

Und genauso glaube ich, geht es unseren Hunden. Wenn wir im Umgang mit ihnen immer nur kommunizieren, dass das alles ja grundsätzlich schon ganz okay ist, aber meinen, es ginge doch irgendwie schneller, langsamer, weiter, anders, wird das Gespräch gar nicht erst stattfinden oder aber gewaltig ins Stocken geraten.
Oder man hält halt nur Smalltalk. Aber so richtig heiße Unterhaltungen werden nicht stattfinden,
keine geheimen Leidenschaften offenbart,
keine intimen Geständnisse.
Es bleibt alles oberflächlich.

Wenn wir unseren Hunden aber zuhören, WIRKLICH zuhören…mit dem Herzen zuhören ❤️ und WIRKLICH verstehen wollen, dann fällt uns bald auf, dass sie langsamer „reden“ und manchmal auch überdeutlich, weil sie das Gespräch ja wollen, unsere Hunde, und uns dabei!
Und dann funktioniert das mit einem Mal auch andersherum, dass sie FRAGEN, weil ihnen unsere Meinung zu Dingen wichtig ist und dann…DANN sind wir im Gespräch!
Und genauso leidenschaftlich, wie uns ihre Themen interessieren, interessieren sie sich auch für unsere.
Und dann glühen die Wangen,
die Augen strahlen,
man geht befriedigt und voller Glück nach Hause und alle Beteiligten denken:“Boah, war das toll!!
Ich freu mich schon auf’s nächste Mal!“